Gesundheitsuntersuchung
Gesundheit ist die unabdingbare Voraussetzung für sportliche Höchstleistung. Zur Wahrung der Gesundheit sind mit Eintritt in den Bundeskader sportmedizinische Untersuchungen sowie sportartspezifische leistungsphysiologische Untersuchungen einmal jährlich vorgeschrieben. Die sportärztliche Vorsorgeuntersuchung dient der Erkennung latenter oder bereits vorhandener Krankheiten, die eine Gefährdung darstellen könnten. So werden gesundheitliche Risiken vermieden und Grundlagen für eine Trainingssteuerung gewonnen.
Dasselbe gilt für Breiten- und Freizeitsportler. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie beispielweise wiederholt erfolgreich und ohne gesundheitliche Beschwerden einen Marathon bewältigt haben - Sporttreiben an sich bietet keine Garantie für einen risikofreien Gesundheitszustand. Gerade auch Anfänger und Wiedereinsteiger sollten vor Aufnahme eines regelmäßigen Trainings unbedingt eine gründliche medizinische und leistungsphysiologische Untersuchung vornehmen lassen.
Über Profi- und Freizeitsportler, die einen plötzlichen Herztod erleiden oder fast erleiden, wird in den Medien immer wieder berichtet. Es handelt sich hierbei keinesfalls um ein schicksalhaftes Ereignis und ist auch nicht dem Sport an sich anzulasten. In den meisten Fällen kann der plötzliche Herztod verhindert werden, wenn durch qualifizierte Vorsorgeuntersuchungen bis dahin nicht bekannte kardiovaskuläre Erkrankungen diagnostiziert werden. Häufigste Ursache für plötzliche Todesfälle bei jungen Sportlern ist eine angeborene hypertrophe Kardiomyopathie (eine Verdickung der Muskulatur der linken Herzkammer), bei den über 35-jährigen Sportlern liegt zumeist eine koronare Herzkrankheit (verursacht durch Artheriosklerose) vor. Beide Risikofaktoren für einen plötzlichen Herztod bei Belastung können in einer Basisdiagnostik (Labor, Ruhe-EKG, Belastungs-EKG, Echokardiographie) zuverlässig abgeklärt werden.
Lesen Sie dazu:
Prof. Dr. Wilfried Kindermann, Institut für Sport- und Präventivmedizin der Universität des Saarlandes: Plötzlicher Herztod beim Sport. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 56, 2005, S. 106-107
Dr. Jürgen Scharhag: Das Sportler-EKG. In: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 58, 2007, S. 184-185
Die Gesundheitsuntersuchung beinhaltet:
1. Eingehende internistische und orthopädische Untersuchung
Ausführliche Erstanamnese
Impfstatus
Inspektion und Funktionsprüfung der Wirbelsäule, Füße, Beckenstellung, Kniegelenke, Hüftgelenke und Sprunggelenke
Palpation: Schilddrüse, Abdomen, Leber, Nierenlager, Extremitätenpulse
Auskultation: Herz, Lunge
Verschiedene Muskelfunktionstests
Visustestung
Calipometrie - Körperfettmessung
Messung des Bauchumfangs
Echokardiografische Untersuchung
Registrierung des Ruheblutdrucks im Sitzen oder Liegen
Bestimmung verschiedener Lungenfunktionsparameter
Bestimmung zahlreicher Blutparameter von gesundheitlicher und leistungsmedizinischer Relevanz (Blutfette inkl. HDL- und LDL-Cholesterin, Blutzucker, Leber- und Muskelenzyme, harnpflichtige Substanzen, Eisenhaushalt, Elektrolyte etc.)
Analyse des Urins auf Vorhandensein von roten Blutkörperchen (Erythrozyten), weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Eiweiß, Nitrit, Glukose und andere Substanzen
Funktionelle Bewegungsanalyse zur Bestimmung von Beweglichkeit und Stabilität
Nur bei Auffälligkeiten und nach Rücksprache mit Patienten (wird extra berechnet): Wirbelsäulen- und Haltungsanalyse, Fußstellunganalyse
Ausführlicher Arztbrief
Optional: Besprechung des Arztbriefes sowie der Leistungsparameter mit Ableitung entsprechender Trainingsempfehlungen in einem persönlichen Abschlussgespräch mit Prof. Dr. Rüdiger Reer (Zusatztermin, 1/2 Stunde)
Eine Gesundheitsuntersuchung wird nicht separat, sondern immer nur in Verbindung mit einer Leistungsdiagnostik angeboten. Siehe unser Angebot Für Breiten- und Leistungssportler